Tipps zum Kräutersammeln
Vergangenes Wochenende war offizieller Frühlingsbeginn! Auch wenn der Frühling mancherorts - so wie bei uns hier in Vorarlberg - noch ein bisschen auf sich warten lässt, sehen, riechen und fühlen wir überall, wie die Natur aus ihrer Winterruhe erwacht. Die (Kräuter)Sammel-Saison hat bereits begonnen!
Damit wir die Kräuter zu leckeren Speisen, Tees und anderen wunderbaren Dingen verarbeiten können, ist es wichtig, dass beim Sammeln und Ernten verschiedene Grundregeln beachtet werden:
- Wir sammeln nur die Pflanzen, die wir auch gut kennen - Kinder sollten dabei in Begleitung eines kundigen Erwachsenen sein.
- Wir nehmen von allem immer nur so viel, wie wir wirklich brauchen! Wobei wir darauf achten, nicht einen ganzen Pflanzenbestand komplett abzuernten. Bei guten Sammlern sieht man nicht, dass sie etwas geerntet haben. Das bedeutet: Es ist wichtig, sich schon vorher Gedanken zu machen, welche Kräuter wir wofür verwenden wollen, damit wir die benötigte Menge besser einschätzen können.
- Geerntet werden nur gesunde Pflanzen.
- Ein absolutes Tabu sind geschützte Pflanzen!
- Wir dürfen nicht überall einfach nehmen, manchmal muss man fragen.
- Wo sammeln wir nicht? Neben Straßen, auf gedüngten Wiesen oder in der Nähe von Hunde-Klos.
- Wohin mit dem Sammelgut? Am besten eignen sich Körbe, Stofftaschen oder Papiertüten. Plastiktaschen sollten nicht verwendet werden, da die Pflanzen darin zu "schwitzen" beginnen: Haltbarkeit, Aussehen und Inhaltsstoffe leiden darunter. Ein feuchtes Küchentuch im Korb hält die Pflanzen länger frisch.
- Generell sollten Blüten oder Pflanzen an einem sonnigen Tag gesammelt und in der Küche frisch verwendet oder verarbeitet werden.
- Pflanzen, die man wegen ihres Duftes sammelt, werden am besten um die Mittagszeit gepflückt - dann ist der ätherische Gehalt am höchsten.
- Nach dem Sammeln die Kräuter noch kurz auf einem Geschirrtuch ausbreiten - das gibt auch den letzten Insekten noch die Möglichkeit, die Flucht zu ergreifen.
- Waschen oder nicht waschen? Hier scheiden sich die Geister - sind die Pflanzen aber staubig, sollten sie auf jeden Fall gewaschen werden. Reinigt man sie zu grob, gehen viele Inhaltsstoffe verloren.
Beim Sammeln ist man stets mit "Samthandschuhen" unterwegs, das heißt, man sammelt mit Fingerspitzengefühl. Wir reißen z.B. die Kräuter nicht samt ihren Wurzeln aus, sondern ernten die Blätter sehr behutsam - unter anderem auch weil durch festes Drücken der einzelnen Blätter viel vom ätherischen Öl verloren gehen kann. Dieses klebt dann an den eigenen Fingern anstatt auf dem Blatt, das für Tees, Desserst o.Ä. verwendet wird.
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